Der hochbarocke in Holzsargform gehaltene Sarkophag, das erste große Werk des Salzburger Zinngießers Johann Philipp Stumpf, ruht auf vier Adlern, die sich auf Kugeln stützen. Auf dem Deckel liegt das Kreuz mit Corpus, zu dessen Füßen Maria. Das Namensmonogramm L mit dem Erzherzogshut ist erhöht. Den Deckel schmückt ferner eine Inschriftentafel, drei Totenköpfe und eine brennende antike Öllampe.

Die Seitenwände tragen prägnante Reliefs: Die Auferstehung Christi und die Erweckung des Lazarus. An den unteren Teilen der Längsseite befindet sich in ornierten Kartuschen das österreichische Wappen, vom Erzherzogshut überhöht. Es ist umgeben von Totenköpfen mit Flügeln, aus deren Augenhöhlen sich Schlangen herauswinden. Die Löwenkopfhandhaben sind nicht mehr Ringe, sondern in sich verknotete Schlangen als allegorischer Hinweis auf die Ewigkeit.

Außer den plastischen Schmuckelementen und den figürlichen Reliefs weist der Sarkophag eine Fülle von Laubwerkschmuck, Knorpelwerkornamentik und Blumengirlanden auf.

Die Reichsakte Faszikel 202 Folio 792 im Hofkammerarchiv informierte am 10. März 1694, warum "vormahlen die Sarchen 126 fl. und 144 fl. sich beloffen, die für den Prinzen Leopold (gest. 1684) und die jüngste Prinzessin Margaretha (gest. 1691) verfertigten auf 931 fl. 12 kr. zu stehen kamen, weil dem Zinngießer Johann Philipp Stumpf um das Zinn 1427 Pfund und seine Arbeit 901 fl. und dem Bildhauer vor die 2 Haubt Wappen 8 löwen Pratzen, zwey Herzogen Hüetl und Frücht Püschen 30 fl. bezahlt wurden."

Die Inschrift lautet:

SERENISSIMUS LEOPULDUS JOSEPHUS GUILIELMUS FRANZISCUS ANTONIUS ERASMUS ARCHIDUX AUSTRIAE HAC URNA CONDITUR LAXENBURGI ANNO 1682 2 IUNY NATUS LAUREACI ANNO 1684 MUNDO DENATUS EST QUANTAE OB MIRIAM INDOLEM SPEI TANTI OB PRAECOCEM MORTEM CAUSA DOLORIS VERE FILIUS BENONI

Der durchlauchtigste Leopold Joseph Wilhelm Franz Anton Erasmus, Erzherzog von Österreich, ist in diesem Sarg beigesetzt. Zu Laxenburg im Jahre 1682, am 2. Juni geboren, ist er in Enns im Jahre 1684 der Welt wieder genommen worden. Wie groß die Hoffnung ob seiner bewunderungswürdigen Anlagen waren, so groß war die Betrübnis wegen seines frühzeitigen Todes. Fürwahr ein Sohn des Schmerzes.