*20.12.1654 Regensburg, Bayern - †04.04.1689 Wien
Erzherzogin von Österreich
Maria Anna Josepha war eine Tochter Kaiser Ferdinands III. und seiner dritten Gemahlin, der begabten und vielseitig interessierten Eleonora von Gonzaga.
Über ihr Leben ist wenig bekannt. 1678 heiratete sie in Wiener Neustadt den späteren Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1658-1716). Dieser strebte später vergebens die Statthalterei der spanischen Niederlande an. Von 1714 bis 1797 gehörten die südlichen Niederlande, das heutige Belgien, zu Österreich.
Maria Anna Josepha und Johann Wilhelm lebten in der Residenz in Düsseldorf; die Ehe blieb kinderlos.
Maria Anna Josepha starb während eines Besuches in Wien am 04.04.1689 an der Schwindsucht und überlebte damit ihre Mutter nur um knapp zweieinhalb Jahre. Sie wurde in unmittelbarer Nähe ihrer Mutter in der Kapuzinergruft bestattet.
Der frühbarocke Sarkophag aus Bleilegierungen ist eine Arbeit von Christoph Rötter. Außer wenigen Details gleicht er in der Ausführung dem ihrer Mutter Eleonora von Gonzaga. Bemerkenswert ist das Monogramm M. A. mit der Krone. Den Deckel ziert ein Kreuz mit Christus, Maria und den sieben Schwertern. An den Ecken befinden sich die in der Barockzeit beliebten geflügelten Engelsköpfe als Schmuckmotiv.
Die Inschrift lautet:
IN HOC MONUMENTO CONDITA SUNT OSSA SERENISSIMAE PRINCIPIS AC DOMINAE DNAE MARIAE ANNAE IOSEPHAE ARCHIDUCIS AUSTRIAE COMITIS TYROLIS AUGUSTISSIMORUM PARENTUM FERDINANDI III. ET ELEONORAE MANTVANAE MAGNAE FILIAE SERENISSIMI ELECTROLAIS PRINCIPIS IOANNIS WILHELMI IOSEPHI & SERENISSIMAE CONIVGIS QVUE VIENNAE AVSTRIAE QVARTA APRILIS SVAVITER OBDORMIVIT IN CHRISTO.
In diesem Sarg sind aufbewahrt die Gebeine der durchlauchtigsten Fürstin und Frau Maria Anna Josepha, Erzherzogin von Österreich, Gräfin von Tyrol, der großen Tochter der erhabenen Eltern, Ferdinand III. und Eleonora von Mantua, der durchlauchtigsten Gemahlin des durchlauchtigsten Kurfürsten Johann Wilhelm Joseph usw., die zu Wien in Österreich, den 4. April, sanft entschlafen ist.