*13.05.1742 Wien - †24.06.1798 Wien
Erzherzogin von Österreich
Herzogin von Sachsen-Teschen
Maria Christine Josepha Johanna Antonia, genannt "Mimi", war die vierte Tochter Maria Theresias und Franz Stephans – ein Kind der "Heldenzeit", wie die erste Phase der Maria-Theresianischen Regierungsjahre genannt wird. Das hübsche Kind wurde am Geburtstag der Mutter geboren und blieb zeitlebens deren Liebling.
Als einzige Tochter des Kaiserpaares schloss sie keine politisch bedeutsame Ehe. Eine geplante Verbindung mit dem Prinzen Ludwig von Württemberg zerschlug sich 1760, nachdem sich dieser als labiler Verführer erwiesen hatte und schließlich in Dresden eine unstandesgemäße Ehe eingegangen war.
Im Januar 1760 trafen zwei junge Prinzen des sächsischen Hauses in Wien ein. Christine verliebte sich sofort in den 22-jährigen Prinzen Albert (auch Albrecht genannt), der sich durch Zurückhaltung, gute Erziehung und Sprachkenntnisse Sympathien bei Hofe verschaffen konnte. Kaiserin Maria Theresia, als einzige Eingeweihte dieser heimlichen Liebe, wurde zur Beschützerin, denn Kaiser Franz Stephan wollte seine Tochter mit seinem Neffen, dem Herzog von Chablais, verheiraten.
Durch des Kaisers Tod in Innsbruck 1765 wurde der Weg zur Vermählung frei mit Herzog Albert. Die Hochzeit fand 1766 in Schloss Hof statt.
Maria Christine besaß ein beachtliches Zeichentalent und wurde anlässlich eines Aufenthaltes in Rom zum Mitglied der Academia di San Luca ernannt, und ihr kunstsinniger Gemahl zum Ehrenmitglied.
Maria Theresia betraute ihre Tochter mit der Vertretung in Ungarn, das Paar residierte in Pressburg. 1781 ernannte Joseph II. Maria Christine zur Statthalterin der österreichischen Niederlande. Wegen der Brabanter Revolution im Jahr 1789 mussten Christine und Albert jedoch aus Brüssel flüchten.
Als ihre einzige Tochter Christine bald nach der Geburt starb, adoptierte sie den dritten Sohn ihres Bruders Leopold, Erzherzog Karl, und setzte ihn zum Universalerben ein.
Nachdem Maria Christine 1798 an den Folgen des Genusses von verseuchtem Wasser gestorben war, ließ Herzog Albert in der Wiener Augustinerkirche das berühmte Grabdenkmal von Antonio Canova errichten. Es trägt die Inschrift:
Uxori Optimae Albertus. – Der besten Gemahlin, Albertus.
Die Inschrift auf ihrem Sarkophag, der dem ihres Gemahls völlig gleicht, lautet:
IN HAC TUMBA CONDITA EST MAR. CHRISTINA ARCHID. AUSTR. FRANC. I. ET. M. THERESIAE AUGG. FILIA NATA III IDUUM MAII MDCCXLII, CONNUBIO IUNCTA ALBERTO REG. PRINC. POLON. ET. SAX. TESS. VI. ID. APRIL. MDCCLXVI MORTUA VINDOB. VIII CALEND. IULII MDCCXCVIII.
In diesem Sarg ruht Maria Christine, Erzherzogin von Österreich, Tochter ihrer Majestäten Franz I. und Maria Theresia, geboren den 13. Mai 1742, vermählt mit dem königlichen Prinzen Albert von Polen und Sachsen-Teschen, den 8. April 1766, gestorben zu Wien, den 24. Juni 1798.