*06.03.1687 Wien - †14.04.1703 Wien
Erzherzogin von Österreich
Maria Josepha, Erzherzogin von Österreich, Tochter Kaiser Leopolds I. und dessen dritter Gemahlin Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, verstarb am Samstag, den 14. April 1703, abends zwischen 9 und 10 Uhr an Blattern.
Im Zusammenhang mit ihrem Begräbniszeremoniell heißt es in den Protokollen: "Von der Fraw Aja, Ihr. Dchl. Cammerfraw und Cammerdienerin in einer Truhe von Nussbaumen Holz, welch in und auswendig mit silberstuck beglaid ware gelegt und privatum oben in der Jungen Herrschafft Zimmer, wo die Armen pflegen gespeist zu werden, unter einem schwarzen Baldachin exponirt, anbey in dem Zimmer drey altar aufgerichtet worden, und von allerhand Ordenss Persohnen bestendig meess gelesen, ansonsten aber Niemand hineingelassen worden."
Das Werk des Zinngießers Johann Philipp Stumpf besteht aus Bleilegierungen und ist von barocker Bewegung erfüllt: Die Wände sind aus- und eingebuchtet, das Gesimse ist gekehlt, Pfeifen und Blattwerkornamente zieren die bauchigen Wände, einfache Verzierungen finden sich an Rändern und Kanten.
Auf dem Deckel liegen ein Kreuz mit Korpus und ein Totenkopf. Der große Sarkophag ruht auf vier ornamentalen Füßen.
Die Inschrift lautet:
HEUS TU MORS! QUID IN VIRIDARIO AUSTRIACO FECISTI O TE MALUM HORTULANUM! IPSO VERE QUO FLORES UBIQUE SURGUNT ROSAM Â SANGUINE PULCHRITUDINE VIRTUTIBUS NOBILEM 14 APRILIS 1703 CADERE IUSSISTI SERENISSIMAM MARIAEM IOSEPHAM ARCHIDUCEM AUSTRIAE CAESARIS LEOPOLDII ET ELEONORAE MAGDALENAE NEOBURGICAE FILIAM NATAM VIENNAE 6 MARTY 1687 VIATOR! FLOS QUIDEM HIC PUTRUIT SPIRAT TAMEN ODOREM VIRUTEM ENIM SEPULTAM EXISTIMA
Höre, du Tod! Was hast Du im österreichischen Lustgarten angerichtet, o du böser Gärtner! Gerade im Frühling, wo überall die Blumen sprießen, ließest du eine ob ihrer Abstammung, Schönheit und Tugend edle Rose verwelken, die durchlauchtigste Maria Josepha, Erzherzogin von Österreich, eine Tochter des großen Kaisers Leopold I. und der Eleonora Magdalena von Neuburg, geboren zu Wien, am 6. März 1687. Wanderer! Diese Blume ist zwar verwest, dennoch gibt sie einen Wohlgeruch von sich, denn glaube, dass (hier) die Tugend begraben liegt.