*18.08.1830 Wien - †21.11.1916 Wien
Kaiser von Österreich
König von Ungarn
König von Böhmen
Erzherzog von Österreich
Franz Joseph I. war der älteste Sohn von Erzherzog Franz Karl, des zweiten Sohnes Kaiser Franz II.(I.), und der Erzherzogin Sophie Friederike, der Tochter des Bayernkönigs Max I., und wurde in Schönbrunn geboren.
Nachdem am 2. Dezember 1848 Kaiser Ferdinand I. in Kremsier abgedankt und dessen Bruder, Erzherzog Franz Karl, zugunsten seines Sohnes auf die Nachfolge verzichtet hatte, bestieg Franz Joseph im Alter von 18 Jahren den Thron. 1854 heiratete er Elisabeth in Bayern, genannt Sisi; der Ehe entstammen vier Kinder: Sophie, Gisela, Rudolf und Marie Valerie.
Eiserne Pflichterfüllung, eine zwanghafte Pedanterie und die Fixierung auf Bestehendes kennzeichneten seine 68-jährige Regierungszeit. In einem ausgeprägten Herrschaftsbewusstsein stützte er sich auf Beamtenschaft, Heer und Kirche und übernahm mit seiner Politik des quieta non movere die von Franz II.(I.) und Metternich geübte Regierungsform mit all ihrer politischen Unbeweglichkeit.
Die Rückkehr zur absolutistischen Herrschaft dokumentierte der junge Kaiser u.a. durch das Blutgericht in Zagreb, wo 14 ungarische Führer und 114 weitere Revolutionäre hingerichtet und 2000 Magyaren zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. Ebenso erfolgte eine Einengung der Pressefreiheit.
Die Habsburgermonarchie fand in Franz Joseph und seiner langen Regierungszeit noch einmal eine beeindruckende Personifizierung. Von ihm hieß es, er habe nach der Aufhebung der Verfassung 1851, nach Königgrätz 1866 und 1914 beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges den Ausspruch getan: "Sich wehren so lange als es geht, seine Pflicht bis zuletzt tun und wenn es sein muss, mit Ehre zugrunde gehen!"
Durch sein Leben zieht sich wie ein roter Faden eine Vielzahl menschlicher Tragödien im Kreise seiner engsten Familie: 1867 die Erschießung seines Bruders Maximilian in Mexiko, 1889 der Freitod seines einzigen Sohnes Rudolf mit der Baronin Vetsera in Mayerling, 1898 die Ermordung seiner Frau Elisabeth durch den anarchistischen Attentäter Luigi Luccheni in Genf, und schließlich wurden am 28. Juni 1914 in Sarajewo sein Neffe, Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Frau getötet.
Am 28. Juli 1914 genehmigte Kaiser Franz Joseph in Bad Ischl die Kriegserklärung an Serbien; ab nun konnte die Mobilisierungsmaschinerie der verschiedenen Bündnismächte nicht mehr aufgehalten werden. Ein Krieg, der begonnen hatte, um Österreich als Großmacht zu erhalten, endete mit der Zerstörung vieler Staaten.
Im Spätherbst 1916 erkrankte der Kaiser. Er saß fiebernd an seinem Schreibtisch und erledigte wie immer die Akten. Am 21. November abends – die Familienangehörigen hatten sich bereits in Schönbrunn versammelt – verabschiedete er sich von seinem Kammerdiener Ketterl: "Morgen früh wie immer um halb vier wecken, ich bin nicht fertig geworden." Bald darauf, zwischen 21:05 und 21:20 Uhr, verstarb der 86-jährige Kaiser.
Der Sarkophag steht auf einem weißen Marmorsockel. Er überragt die Särge von Franz Josephs Sohn Rudolf und seiner Gemahlin Elisabeth und wirkt als Symbol menschlicher Einsamkeit und Unantastbarkeit.
Die Inschrift auf dem Sarkophag lautet:
FRANCISCVS JOSEPHVS IMPERATOR AVSTRIAE ET REX HVNGARIAE NATVS VINDOBONAE DIE XVIII MENSIS AVGUSTI ANNI MDCCCXXX IMPERATOR AVSTRIAE FACTVS OLOMYCII DIE II. DECEMBRIS CORONATVS REX HVNGARIAE BVDAE DIE VIII. MENSIS JVNII ANNI MDCCCLXVII DENTVS VINDOBONAE DIE XXI. MENSIS NOVEMBRIS ANNI MCMXVI. H. S. E.
Hier ruht Franz Joseph, Kaiser von Österreich und König von Ungarn, geboren zu Wien, den 18. August 1830, Kaiser von Österreich geworden zu Olmütz, den 2. Dezember des Jahres 1848, als König von Ungarn gekrönt zu Buda, den 8. Juni 1867, gestorben zu Wien, den 21. November des Jahres 1916.