*06.07.1832 Wien - †19.06.1867 Querétaro, Mexiko
Kaiser von Mexiko
Erzherzog von Österreich
Maximilian, der Sohn von Erzherzog Franz Karl und der Wittelsbacherin Sophie Friederike, war ein Bruder Kaiser Franz Josephs. Er wurde Konteradmiral der österreichischen Marine und von 1857 bis 1859 Generalgouverneur des lombardo-venezianischen Königreichs.
Aufgrund französischer Interessen wurde er, unterstützt von Napoleon III. und bestärkt durch konservative Kreise in Mexiko, 1864 Kaiser von Mexiko. Schlecht beraten, ohne Unterstützung und von Frankreich verlassen, gelang es dem liberal denkenden, an Naturwissenschaften interessierten Maximilian nicht, der Unruhen im Land Herr zu werden. Revolutionäre unter dem Befehl des mexikanischen Rechtsanwaltes indianischer Abstammung Benito Juarez belagerten ihn zunächst in der Festung Querétaro im Hochland Mexikos und nahmen ihn schließlich gefangen.
Am 19. Juni 1867 wurde Maximilian gemeinsam mit seinen Getreuen, den Generälen Miguel Miramon und Thomas Mejia, als Symbol für den Sieg der mexikanischen Unabhängigkeitsbewegung über die Interessen des europäischen Imperialismus erschossen.
Kurz vor seiner Hinrichtung am Cerro de las Campañas ließ sich Maximilian angeblich in alter mexikanischer Tradition La Paloma vorspielen. Er schenkte den Soldaten des Exekutivkommandos je eine Unze Gold und bat sie, auf seine Brust zu zielen, damit schon die erste Salve ihn töte. "Es lebe Mexiko, es lebe die Unabhängigkeit", rief er, bevor er nach der dritten Salve verschied.
Sein Leichnam wurde mit der Novara, seinem 1. Kommandoschiff, mit der er 1864 in Vera Cruz an Land gegangen war, durch Admiral Freiherr von Tegetthoff nach Triest gebracht und am 18. Januar 1868, nachdem ihm posthum der Titel Erzherzog von Österreich erneut verliehen worden war, in der Kaisergruft bestattet.
Cölestin Wolfsgruber berichtete als Augenzeuge des Begräbnisses, dass auf schwarzen Samtpolstern Kränze ausgelegt waren. Zu Häupten befand sich ein silberner Lorbeerkranz – gewidmet von Charlotte, der unglücklichen Gemahlin. Auf einem silbernen Lorbeerkranz mit Silberband, gewidmet von Kaiser Franz Joseph, waren drei Bänder mit den Inschriften befestigt: "Dem echten Christen" – "Dem unvergesslichen Bruder" – "Dem edlen Helden".
Auch ein silberner Lorbeerkranz mit dem Widmungsverzeichnis mexikanischer Edelmänner lag beim Sarg Maximilians:
A LA MEMORIA AUGUSTA
DE S. M. EL EMPERADOR MAXIMILIANO
MUERTO POR MEXICO EL 19 DE IUNIO DE 1867
CONSAGRAN
REVERENTES, ACRADECIDOS
DONA MA ANA PEON DE REGIL
DONA LOVETO PEON Y PEON
DONA JOAQUINA PEON Y PEON
DON PEDRO DE REGIL Y PEON
DON ALONSO L. PEON DE REGIL
DON PEDRO M. PEON DE REGIL
DON ALVARO PEON DE REGIL
DON AUGUSTO PEON Y PEON
DON JOSÉ MA PEON Y LOZA
DON RAFAEL PEON Y LOZA
DE YUCATAN
In einem von Maximilian verfassten Gedicht heißt es:
Ich möchte nicht im Thal verderben,
den letzten Blick beengt von Zwang:
Auf einem Berge möcht ich sterben,
Bei gold'nem Sonnenuntergang.
Während seines Gefängnisaufenthaltes war Maximilian überzeugt, seine Gattin Charlotte sei inzwischen verstorben. Er verfügte in seinem Testament, dass seine Gattin in der Kaisergruft neben ihm bestattet werden möge.
Charlotte, wahnsinnig geworden, starb erst 1927 auf Schloss Bouchout und wurde in der Kirche von Laeken bestattet.
Der schlichte Kupfersarg ist ein wenig geschweift, steht auf sechs Füßen und hat vergoldete Ornamente. Auf dem Deckel liegt ein Kreuz mit Korpus, Bronze vergoldet. Darunter befindet sich das Wappen Mexikos mit Krone und die Inschriftentafel. Der Sarkophag stammt vom k. k. Kupferschmied Oberst.
Die Inschrift auf dem Sarkophag lautet:
FERDINANDVS. MAXIMILIANVS ARCHIDVX. AVSTRIAE NATVS. IN. SCHOENBRVNN VI. IVLII. MDCCCXXXII QVI IMPERATOR. MEXICANORVM ANNO. MDCCCLXV. ELECTVS DIRA. ET CRVENTA. NECE QVERETARI. XIX. IUNII. MDCCCLXVII FIDEM. AVITAM RELIGIOSISSIME. CONFESSVS HEROICA. CVM VIRTVTE INTERIIT. H. S. E.
Hier ruht Ferdinand Maximilian, Erzherzog von Österreich, geboren in Schönbrunn, am 6. Juli 1832, der im Jahre 1865 zum Kaiser von Mexiko erwählt, zu Querétaro, den 19. Juni 1867, nachdem er den angestammten Glauben fromm und mit Heldenmut bekannt hatte, einem grausamen und blutigen Mord zum Opfer fiel.