*12.12.1791 Wien - †17.12.1847 Parma, Italien
Kaiserin von Frankreich
Herzogin von Parma, Piacenza und Guastalla
Erzherzogin von Österreich
Maria Louise war die älteste Tochter von Kaiser Franz II.(I.) und Maria Theresia von Neapel-Sizilien.
Obgleich ihre Liebe dem Bruder ihrer Stiefmutter Franz von Modena galt, wurde sie am 11. März 1810 mit Napoleon per procuratorem verheiratet, wobei Erzherzog Karl, der einstige Sieger von Aspern, Napoleon vertrat. Am 11. April wurde die Ehe in der Kirche Nôtre Dame in Paris mit größter Pracht eingesegnet.
Im März 1811 gebar sie einen Sohn, der den Titel König von Rom erhielt. Napoleons Herrschaft schien für alle Zeiten gefestigt. Nach seinem Sturz verließ Maria Louise Frankreich. Sie reiste am 25. April 1814 mit ihrem Sohn durch die Schweiz nach Österreich zurück und wohnte zunächst in Schönbrunn.
Am 17. März 1816 übernahm Maria Louise die Regierung der Herzogtümer Parma, Piacenza und Guastalla, jener Gebiete, die ihr im Vertrag von Fontainebleau zugesichert worden waren. Der kleine Herzog von Reichstadt blieb in Schönbrunn.
Am 8. August 1821 heiratete sie in morganatischer Ehe Adam Albrecht Graf von Neipperg, ihren Obersthofmeister, nachdem dieser Verbindung bereits 1817 und 1819 die Kinder Albertine und Albrecht entsprossen waren. Diese wurden bei ihrem Arzt Dr. Rossi aufgezogen und nannten ihre Mutter "La Signora". Sie erhielten durch ihren Großvater, Kaiser Franz II.(I.), den Namen Montenuovo und 1864 durch Kaiser Franz Joseph den Fürstentitel. Fünf Jahre nach dem Tod ihres Gemahls heiratete Maria Louise 1834 in dritter Ehe den Grafen Karl von Bombelles.
1847 befand sie sich in Bad Ischl, als es in ihrem Herzogtum zu antiösterreichischen Kundgebungen kam. Sie kehrte am 16. November nach Parma zurück und starb dort am 17. Dezember.
Die Einbalsamierung erfolgte durch Injizieren von zehn Liter Alkohol und 1kg Arseniksäure durch die Halsschlagader. Sechs Tage wurde der Leichnam im Palazzo Ducale auf einem Paradebett aufgebahrt. Dann wurde die Tote in einen mit violettem Samt ausgeschlagenen Holzsarg gelegt, der in einen bleiernen und einen hölzernen Sarg verschlossen wurde.
Marschall Radetzky, Chef der in Italien stationierten österreichischen Truppen, sandte als Ehreneskorte eine Schwadron Husaren nach Parma. Unter dem Schutz dieser 150 Reiter trat Maria Louise ihre letzte Reise nach Wien an. In der Kaisergruft wurde sie zu Füßen ihres Vaters und neben ihrem Sohn, dem Herzog von Reichstadt, beigesetzt.
Die Einwohner von Parma sähen es gern, wenn "la buona duchessa" in der Stadt, in der sie über 31 Jahre gelebt und gewirkt hatte, auch bestattet wäre.
Als Graf Dietrichstein den Sarg dem Pater Guardian übergab, sagte er: "Es ist die entseelte Hülle einer Fürstin, die während ihrer 32-jährigen, durch Gerechtigkeit und Milde ausgezeichneten Regierung im Erschaffen und beharrlichen Fortführen großartiger, nützlicher Unternehmungen, in steter Übung unzählige Wohltaten ihre Freude fand."
Der Truhensarkophag im Stil des zweiten Rokoko steht auf sechs runden Füßen, hat eine gewellte Decke, Löwenkopfhandhaben, seitliche Rahmenfelder und ist mit Efeukränzen verziert.
Die Inschrift lautet:
MARIA LVDOVICA A. A. PARMAE. PLACENTIAE. VASTALLAE. DVX NAT. VINDOBONAE. D. XII. DECEMBRIS. MDCCXCI NAPOLEONI. TVNC. GALL. IMPERATORI CONNVBIO. IVNCTA. D. XI. MARTII. MDCCCX VIDVA. A. D. V. MAII. MDCCCXXI MORTVA. PARMAE. D. XVII. DECEMBRIS. MDCCCXLVII HIC. REQVIESCIT.
Hier ruht Maria Ludovica, Erzherzogin von Österreich, Herzogin von Parma, Piacenza und Guastalla, geboren zu Wien, den 12. Dezember, mit Napoleon, dem damaligen Kaiser der Franzosen, vermählt, den 11. März 1810, Witwe seit dem 5. Mai 1821, gestorben in Parma, den 17. Dezember 1847.