*15.05.1773 Koblenz, Rheinland-Pfalz - †11.06.1859 Wien
Klemens Wenzel Lothar war der Sohn von Franz Georg Karl Graf Metternich-Winneburg-Beilstein und wurde in Koblenz geboren.
1794 flüchtete seine Familie nach Wien, dort heiratete er die Enkelin des ehemaligen Staatskanzlers Wenzel Anton Fürst von Kaunitz-Rietberg und trat in den diplomatischen Dienst ein. Er wurde 1801 österreichischer Gesandter in Dresden, später in Berlin und Paris. Am 8. Oktober 1809 wurde er zum Außenminister und Ende Jänner 1810 zum österreichischen Staatskanzler ernannt.
Er lenkte und prägte als Diplomat und Staatsmann die österreichische und europäische Politik drei Jahrzehnte lang; unter anderem durch seine Rolle als Ehestifter – er vermittelte die Ehe zwischen Napoleon I. von Frankreich und Maria Louise, der ältesten Tochter von Kaiser Franz II.(I.) von Österreich – und als Präsident des Wiener Kongresses, wo er einer der Hauptakteure der antinapoleonischen Koalition war. Der Kaiser ernannte ihn am 25. Mai 1821 zum "Haus-, Hof- und Staatskanzler".
Metternich setzte auf die monarchistische Autorität und war ein Gegner des Liberalismus und der Demokratie; er errichtete einen Polizeistaat, zu dem Spitzelwesen, Zensur, Verfolgung und Unterdrückung von Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit gehörten, und dessen Beschlüsse und Maßnahmen das "Metternichsche System" genannt wurden.
Er starb 1859 und seine letzte Ruhestätte befindet sich im ehemaligen Kloster Plass, seinem Gut in Böhmen.