Tochter der
großen Kaiserin
"Das Gedenken und die Gebete meiner Freunde und eine möglichst wenig prunkhafte Aufmachung wird mir am liebsten sein."
Maria Karoline, Tochter Maria Theresias, in ihrem Testament
Die im Westen an die Franzens- und Ferdinandsgruft anschließende Toskanagruft wurde 1840 bis 1842 im Auftrag Ferdinands I. (N°62) von Johann Höhne erbaut, sie entstand gleichzeitig mit der Ferdinandsgruft und ist durch einen Torbogen von dieser getrennt. Der 21m lange und 5m breite Gruftraum beherbergte, gleich einem Sargdepot, fast 50 Särge des Herrscherhauses aus der Nebenlinie Habsburg-Toskana, heute ruhen hier nur mehr 14 Sarkophage.
Den korridorartigen Raum gliedern Pilaster und Gurtbogen in fünf Joche. Im Süden und Norden befinden sich Halbrundfenster. Durch Arkadenbogen ist die Toskanagruft mit der Franzens- und Ferdinandsgruft verbunden. Die Einführung der Gasbeleuchtung erfolgte 1845; sie zählte sechs Luster mit 20 Flammen und vier Wandarme zu je vier Flammen.
Die Särge der Toskanagruft entsprechen in ihrer anonymen Gleichförmigkeit dem josephinischen Rationalismus und den Auswirkungen der von Kaiser Joseph II. (N°42) neu erlassenen Begräbnisverordnungen, die auch das Kaiserhaus nicht ausgeschlossen hatten. Gleichförmig, ohne schmückende Attribute, ist das Ergebnis der künstlerischen Ausgestaltung. Die Sarkophage sind sehr schlicht, aus Gelbguss oder Kupfer gearbeitet, glatt und zum Teil mit Nieten versehen. Nichts außer einer knapp gehaltenen Inschrift deutet darauf hin, welche Macht die hier Bestatteten einst umgeben hatte. Es scheint, als ob hier jener mittelalterliche egalitäre Grundsatz der Totentänze, nach welchem vor dem Tod alle gleich sind, eine Variante erhalten hätte.
Während in der Maria-Theresien- und Franzensgruft eine rhythmische Gruppierung angestrebt wurde und in der Ferdinandsgruft außer dem Hauptsarkophag alle Särge nach nicht erkennbarer Gesetzlichkeit in Nischen verstreut waren (heute eingemauert), sind die Särge in der Toskanagruft depotartig platziert.
Die TOSKANAGruft im Überblick
Erbauer/Stifter: Kaiser Ferdinand I.
Baumeister: Johann Höhne
Baustil: Spätklassizismus
Sarkophage:
"Das Gedenken und die Gebete meiner Freunde und eine möglichst wenig prunkhafte Aufmachung wird mir am liebsten sein."
Maria Karoline, Tochter Maria Theresias, in ihrem Testament