*30.05.1653 Innsbruck - †08.04.1676 Wien
Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches
Erzherzogin von Österreich
Königin von Ungarn
Königin von Böhmen
Claudia Felicitas war die Tochter von Erzherzog Ferdinand Karl und von Anna de Medici; sie wurde nach dem Tod von Kaiserin Margarita Teresa 1673 noch im selben Jahr mit Kaiser Leopold I., ihrem Cousin zweiten Grades, vermählt.
Der Heirat per procurationem in Innsbruck folgte bald die wirkliche in Graz. Sie war Ausdruck für die Einheit beider habsburgischen Linien.
Über Claudia Felicitas schrieb der schwedische Gesandte Esaias Pufendorf: "Die jetzige Kaiserin ist eine wohlgewachsene Person von hurtigem und lebhaftem Geist, sodass sie ihren Herrn aus seinem trüben und guten Humor setzen kann; sie wird von ihm werth gehalten, zumal da sie gleiche Neigung zu Musik und Jagd hat und auch selbst auf Instrumenten spielt und singt."
Ein halbes Dutzend Ärzte – auch der berühmte italienische Wunderarzt Borri – konnten Claudia Felicitas nicht von ihrer Lungenschwindsucht heilen. Sie starb "ohne einen anderen Beistand zu haben als Gott und die Engel" wie der venezianische Gesandte Michiele, ein Bewunderer ihrer Schönheit und Intelligenz, nach Hause berichtete.
Leopold beklagte ihren Tod mit einer von ihm komponierten Trauermusik.
Auf eigenen Wunsch wurde sie bei den Dominikanern in der Postgasse in deren Ordenskleid bestattet und ruht dort neben ihrer Mutter Anna von Medici.
In der Kaisergruft befindet sich nur ihre Herzurne, eine einfache Zinnurne von Lothar Som.
Die Inschrift auf der Zinnurne lautet:
HIC INTVS IACET AVGUSTISSIMAE. IMPERATRICIS COR CLAVDIAE FELICIS A: A: ET. TY: QVAE NATA TRIGESIMO DIE MAY. ANNO. M.D.C.LIII E VITA MIGRAVIT. IN COELVM AETATIS SVAE XXIII SECVLI ANNO M.D.C.LXXVI DIE OCATVO APRILIS MEDIA SEXTA ANTE MERIDIEM
Hier drinnen liegt das Herz der allerdurchlauchtigsten Kaiserin Claudia Felicitas, Erzherzogin von Österreich und Tyrol, die geboren wurde am 30. Mai im Jahre 1653 und aus dem Leben in den Himmel zog im 23. Jahr ihres Alters, im Jahre 1676, den 8. April, um halb sechs Uhr früh.