Mutter
der Armen
Prädikat Kaiserin Maria Annas für ihre Wohltätigkeit
1840 entstand die im Stil des späten Biedermeier von Hofarchitekt Johann Höhne (1802-1886) errichtete Ferdinandsgruft. Am 17. Jänner 1840 hatte der Erste Obersthofmeister, Fürst zu Colloredo Mansfeld, Kaiser Ferdinand das Ansuchen unterbreitet, dem neuerlichen Raummangel abzuhelfen. Am 9. Juni wurde das Offert des Baumeisters Johann Höhne aus Währing genehmigt. Der Gruftraum befindet sich unter dem Kloster, ein ehemaliger Keller wurde entsprechend adaptiert. Für die Erweiterung mussten die zwei Schlusswände der Franzensgruft durchbrochen werden.
Die Ferdinandsgruft ist ein hoher Nischenzentralraum über einem langen rechteckigen Grundriss. Obwohl in die Höhe strebend, "erreicht er dennoch nicht mehr den mystischen Zauber der Maria-Theresien-Gruft.“ An den Längswänden rechts und links bewirken die vorspringenden Wandpfeiler eine räumliche Gliederung in Nischen. Ein Architravgesims löst die kompakte Schwere der Wand auf. Ein halbrundes Fenster im nördlichen Schildbogen lässt Licht in den hellgrau und weiß gehaltenen Raum einfallen, Hängezwickel leiten über zur Flachdecke. An der Westseite ist die mittlere Nische zu einem Arkadendurchgang zur Toskanagruft umgestaltet.
Außer den beiden Prunksarkophagen Kaiser Ferdinands I. (N°62) und seiner Gemahlin Kaiserin Maria Anna (N°63) sind hier noch weitere 37 Särge untergebracht.
Im Jahre 1962 erfolgte ein geringfügiger Umbau. Um letzte Ruhestätten für 37 Verstorbene des Herrscherhauses zu gewinnen, wurden die Nischen vermauert. Die Sarkophage der Bestatteten sind für die Besucher nicht sichtbar, ihre Namen können von vier Marmortafeln an den Wänden abgelesen werden.
An der Nordwand der Ferdinandsgruft stand einst ein großes Bronzedenkmal, das 1899 von den ungarischen Frauen zur Erinnerung an die 1898 ermordete Kaiserin Elisabeth (N°143) errichtet wurde. Dies steht nun in der Gruftkapelle.
Die FERDINANDSGruft im Überblick
Erbauer/Stifter: Kaiser Ferdinand I.
Baumeister: Johann Höhne
Baustil: Spätes Biedermeier
Sarkophage:
Prädikat Kaiserin Maria Annas für ihre Wohltätigkeit